Marschacht bis Bleckeder Moor
Der Tag erwartet uns regnerisch trüb. Nachdem Frühstück warten wir in der Hotelhalle erstmal den starken Regenguss ab, bevor wir eingepackt in unsere Regenklamotten die Räder bepacken. Als der Himmel etwas auflockert starten wir gegen 9:15 Uhr.
Irgendwann lässt der Regen nach und die Sonne kommt sogar manchmal heraus. Der Wind, oder ist es Sturm, schiebt uns voran. Gott sei Dank kommt er diesmal von hinten.
Wir radeln immer am Deich entlang. Wie so oft sind die schönen Dörfchen von Reetdachhäusern gesäumt.
In Artlenburg müssen wir den Elbeseitenkanal queren. Da der Bikelineführer hier den Faden verloren hat, suchen wir den Weg. Nach einer kleinen Ehrenrunde sind wir wieder auf der Spur, da wir uns schon vorher etwas gestärkt hatten, überhaupt kein Problem.
Den Blick auf Lauenburgs schöne Altstadt können wir dann mit etwas Sonne genießen. Es geht weiter auf dem Deich, Schafherden und die schöne Landschaft wechseln sich ab. Herrliche Wiesen leuchten durch riesige Blutweiderichflächen lila und immer wieder sehen wir Störche. Der große Vogel ist schon beeindruckend.
In Radegast übermannt uns der Durst und wir machen in einer kleinen Gaststätte am Weg Rast. Die Wirtin erzählt uns verärgert, dass sie eine Reisegruppe von 60 Mann sitzengelassen hat. Nur ein paar der Wanderer kamen und stritten die Reservierung ab. Nun sitzt sie auf 50 Portionen Schnitzel mit Blumenkohl. Es tut uns leid, aber wir haben noch keinen Hunger aber wir können ihren Ärger gut verstehen.
Ab Garze strampeln wir noch ein paar Meter durch Wald und Flur, schrecken einen Habicht auf, der direkt vor uns auffliegt. Dann kommt endlich unser Quratier in den weit verstreuten Gehöften in Sicht. Bleckeder Moor 26, ein Bauernhof, der einladend auf uns wartet. Es ist etwa Halbvier und die Sonne lacht. Im Schuppen neben dem Pferdestall können wir die Räder unterstellen. Der Sohn des Hauses begrüßt uns. Dann kommt die Hausfrau und bietet uns an, für uns zu kochen. Wir brauchen so nicht nach Garze zurückradeln. Schnitzel mit Pilzen und Bratkartoffeln. Es könnte nicht besser sein.
"Ist 18:00 Uhr recht?", fragt die Wirtin. Welche Frage, Hunger haben wir immer nach dem Radeln. Die Zimmer sind mit hübschen Bauernmöbeln ausgestattet und eine große Terrassentür führt in den Garten. So nutzen wir die Sonnenstrahlen und setzen uns mit einer Erfrischung nach draußen. Ich ziehe mein T-Shirt aus und setze mich halb nackt und weiß wie ein Kalkeimer in den Rasen.
Als die Sonne sich verzieht ist es auch schon Zeit zum Abendessen, das dann reichlich und gut den Abend abrundet. Der Kühlschrank des Hauses ist aufgefüllt worden. So ist der Abend auch gerettet.
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